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Prävention als Teil von Public Health

Prävention als Teil von Public Health

Das Jahr 2019 war gesundheitspolitisch dominiert durch Diskussionen rund um das Kostenwachstum im Gesundheitswesen. Das Massnahmenpaket 1 des Bundesrats zur Kostendämpfung, Volksinitiativen von CVP und SP sowie diverse parlamentarische Vorstösse widmeten sich dieser Thematik. Dabei geht ein zentraler Aspekt immer wieder vergessen: Am wenigsten kosten Krankheiten, die gar nicht erst entstehen. Deshalb kommen der Gesundheitsförderung und Präventionsarbeit eine vermehrt wichtige Rolle zu. Wie diese wirken könnte, zeigt der nachfolgende Beitrag auf. Zudem gibt Dr. Carlos Beat Quinto, Mitglied des FMH-Zentralvorstandes, über die Präventionstätigkeit in seiner Hausarztpraxis Auskunft.

Interview mit Carlos Quinto

Prävention ist ein sehr breites, vielfältiges Thema. Welche Aspekte sprechen Sie besonders häufig mit Ihren Patientinnen und Patienten an?

Carlos Quinto: Die wichtigsten vier Themen, die ich mit meinen Patientinnen und Patienten bespreche, sind Rauchen, übermässiger Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und zu kalorienreiche Ernährung. Immer häufiger werden psychische Probleme, Schlafstörungen und bei den Jüngeren der Umgang mit elektronischen Medien.

Gemäss Bundesamt für Statistik sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen für über 30 Prozent der Todesursachen verantwortlich. Was kann die Prävention in diesem Bereich leisten?

Carlos Quinto: Ein Rauchstopp, mehr Bewegung und eine Ernährungsumstellung wären am wichtigsten – immer auch angepasst an die Alltagsbedingungen des Patienten. Denn eine solche Umstellung muss für den Patienten umsetzbar sein. Wir setzen die Prioritäten mit den Patienten zusammen, was Zeit benötigt. Zeitlimitationen im ambulanten Tarif sind deshalb gerade für die Gesundheitsförderung und die Präventionsarbeit kontraproduktiv.

Die FMH hat sich für die Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» eingesetzt. Warum ist dieser Einsatz aus medizinischer Sicht ein Muss?

Carlos Quinto: Rauchen verursacht am meisten Todesfälle und die höchsten Folgekosten. In der Schweiz beginnen viele als Minderjährige mit dem Rauchen. Und je früher jemand anfängt mit Rauchen, desto stärker ist die Abhängigkeit – oft ein Leben lang. Deshalb muss es in unserem Interesse sein, Kinder und Jugendliche möglichst vor Tabakwerbung zu schützen.

Welche weiteren Krankheiten könnten mit einer verstärkten Präventionsarbeit eingedämmt werden?

Carlos Quinto: Neben Herz- und Lungenerkrankungen sind dies vor allem Diabetes, psychische Leiden, Suchterkrankungen und Rückenbeschwerden.

Neue Bildungsverordnung MPA

Ärztinnen und Ärzte beschäftigen als Arbeitgeber Medizinische Praxisassistentinnen und -assistenten MPA. Deshalb koordiniert und betreut die FMH zahlreiche Gremien, welche die Aus- und Weiterbildung der MPA in der Schweiz sicherstellen. Denn es liegt im Interesse der Ärzteschaft, genügend Ausbildungsplätze zu schaffen, um auch in Zukunft gut qualifiziertes Personal zu finden.

Seit dem 1. Januar 2019 sind die revidierte Bildungsverordnung und der Bildungsplan MPA in Kraft. Rechtzeitig zum Start des ersten Ausbildungslehrgangs nach neuer Bildungsverordnung und Bildungsplan MPA ab August 2019 wurde das neue Ausbildungsprogramm für die Lehrbetriebe erarbeitet.

Die ersten Abschlüsse der dreijährigen Berufslehre als Medizinische Praxisassistentin mit eidgenössischem Fähigkeitsausweis EFZ erfolgen dann im Jahr 2022.

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